Perityphlitischer Abszess

Der perityphlitische Abszess ist eine Blinddarmentzündung, bei der sich um einen entzündeten Wurmfortsatz bei (gedeckter) Perforation ein (perizökaler) Abszess gebildet hat. Durch die Abszessbildung werden einige der Symptome der Appendizitis, insbesondere der damit verbundene starke Schmerz im rechten Unterbauch sowie auch die meisten im Rahmen der Diagnose provozierten Schmerzen, verdeckt. Neben einem allgemeinen Unwohlsein mit Fieber (bis ca. 39 °C) ist unter Umständen nur ein leichter Druckschmerz im Bereich des Wurmfortsatzes zu spüren. Die Erkrankung ist lebensbedrohlich, da der perityphlitische Abszess in aller Regel über kurz oder lang zu lebensbedrohlichen Folgen wie Peritonitis oder Sepsis führt. Rechtzeitig operiert ist die Prognose jedoch gut.

Klassifikation nach ICD-10
K35.32 Akute Appendizitis mit Peritonealabszess
ICD-10 online (WHO-Version 2022)
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Entzündungen im rechten Unterbauch wurden im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts noch nicht auf einen Vorgang im Wurmfortsatz zurückgeführt. Seinen Namen erhielt der perityphlitische Abszess, da der Heidelberger Pathologe Puchelt 1829 annahm, dass der Entzündungsprozess, wie er, wie man seit den 1886 publizierten Studien des Amerikaners Reginald Fitz weiß, einem Abszess im Bereich der Appendix zugrunde liegt, von der Mukosa des Blinddarms ausgehe und das Krankheitsbild als Perityphlitis bezeichnete.

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