Pestfriedhof
Der Pestfriedhof war ein ab dem Mittelalter abseits der Siedlungszentren angelegter Begräbnisplatz zur schnellen Bestattung von Seuchenopfern, namentlich solcher der Pest. Er ergänzte damit im Regelfall den Kirchhof, auf dem die Verstorbenen gewöhnlich mit einer kirchlichen Zeremonie beerdigt wurden.
Während der Dauer solcher Epidemien wurden die Opfer häufig schnell und ohne jegliche Zeremonie begraben, teilweise in Massengräbern. Erst nach Abklingen der Seuche wurden oft gemeinsame kirchliche Zeremonien für alle Begrabenen nachgeholt.
Viele Pestfriedhöfe wurden spätestens im 19. Jahrhundert geschlossen, meist sogar früher; bisweilen wurden sie jedoch auch weiter genutzt, wie beispielsweise der ehemals durch Diakonissen in Radebeul-Kötzschenbroda genutzte Alte Friedhof, der noch heute als Begräbnisstätte offen ist.
An Pestfriedhöfe erinnern gelegentlich erhaltene Pestkreuze.