Liste von Phobien
Diese Liste von Phobien umfasst einerseits phobische Störungen, für die etablierte psychiatrische Fachbegriffe mit Bezug auf bestimmte Objekte oder Situationen existieren, welche ein bestimmtes Krankheitsbild genauer eingrenzen. Andererseits werden die Wortbedeutungen weiterer „Phobien“ genannt, die entweder nicht als eigenständige Störungen anerkannt oder gar nicht krankheitswertig sind, sondern nicht-krankhafte Formen von Abneigung darstellen, jedoch eine ausreichende Verbreitung in populärwissenschaftlichen Quellen oder in der Unterhaltungsliteratur gefunden haben. Im Internet finden sich zahlreiche Sammlungen mit vielen hundert „Phobien“, von denen hier nur solche aufgeführt sind, die eine der genannten Bedingungen erfüllen. Allgemeine Angaben zu Definition und Klassifikation von unterschiedlichen Phobien und Ängsten finden sich im Artikel über Angststörungen. Bei solchen Einträgen, die ICD-codierten Störungen zugeordnet werden können, ist eine Diagnoseklasse in der letzten Spalte angegeben.
Bei der Interpretation ist zu beachten, dass die Erkrankung an einer spezifischen Phobie sowohl die Entwicklung weiterer Phobien des gleichen Subtyps begünstigt als auch die allgemeine Neigung zu Ängstlichkeit steigert, weswegen u. a. der kognitive Verhaltenstherapeut Stefan G. Hofmann darauf hinweist, dass spezifische Phobien keineswegs so „spezifisch“ seien, wie Klassifizierungssysteme wie das DSM nahelegen. Die Psychologen Martin M. Antony, Timothy A. Brown und David H. Barlow bemerkten im Hinblick auf die damals aktuelle Auflage des DSM-IV, ein möglicher Umgang mit den Klassifizierungsschwierigkeiten spezifischer Phobien bestünde darin, diesen Typ gänzlich aufzugeben. Mangels konsistenten Validitätsnachweises wird die ICD-11 auch keine formalen Subtypen spezifischer Phobien enthalten. Bei ihrer Erarbeitung spielte gerade auch der Gedanke eine Rolle, Überspezifizierungen zu vermeiden, die den klinischen Gebrauchswert der Klassifizierung mindern würden, wie sie für das DSM-5 und das ICD-10-Ergänzungswerk DCR-10 typisch sind.
Als „exzessives Beispiel“ für konzeptionelle Unzulänglichkeiten im Duden, dem großen Wörterbuch der deutschen Sprache kritisierte der Germanist Norbert Fries die dortigen Wörterbucheinträge zu Komposita mit -phobie („Dudenphobien“). Neben linguistischen Problemen und teilweise veralteten Definitionen stellte er heraus, die Wortauswahl sei inkonsistent und widerspräche den eigenen Kriterien der Redaktion, wonach Ad-hoc-Bildungen nicht berücksichtigt würden. Zwar umfasse das Wörterbuch 54 Komposita sowie 22 Adjektive auf -phob, doch würden von den lediglich 34 von der WHO benannten Phobien dennoch 16 nicht berücksichtigt.