Pidgin-Sprache

Der Begriff Pidgin-Sprache oder Pidgin bezeichnet eine reduzierte Sprachform, die verschiedensprachigen Personen als Lingua franca zur Verständigung dient. Eine Pidgin-Sprache ist somit keine Erstsprache, sondern wird von ihren Sprechern als Fremdsprache erlernt.

„Pidgin“ ist eine in der grammatischen Struktur vereinfachte Behelfssprache, die sich unter kolonialen Bedingungen ausgebildet hat, z. B. in Afrika, Westindien, Amerika. Ihr Zweck ist, sich mit vereinfachten Formen der anderen Sprachen kommunikativ verständlich zu machen. Basis waren Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, in geringerem Umfang auch Deutsch (Küchendeutsch, Unserdeutsch), als Sprachen der Kolonialmächte und Händler, an die sich Einheimische rudimentär anpassten. Vielfach wurde aus dem improvisierten Pidgin der ersten Generation eine reguläre Sprache der zweiten Generation, das Kreol (Kreolsprache).

In der Linguistik wurde und wird diskutiert, ob dieser Entstehungsprozess durch Universalien der menschlichen Sprachfähigkeit bestimmt wird. Pidgin wird gelernt und folgt eigenen Normen. Die unzureichende Zweitsprache von Migranten ist keine Zielsprache von Lernprozessen, sondern lediglich eine Übergangserscheinung während der Phase des Sprachwechsels.

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