Plünderung Roms (410)

Die Plünderung Roms durch überwiegend westgotische Krieger unter Alarich erfolgte vom 24. bis zum 27. August 410. Dies war die erste Einnahme Roms seit dem Einfall der Gallier rund 800 Jahre zuvor. Das Ereignis bedeutete einen auch von Zeitgenossen wie Hieronymus, Augustinus und Orosius intensiv diskutierten Einschnitt in der Geschichte Roms. Das Geschehen erschütterte das Vertrauen in die weströmische Regierung tief und die Plünderung beschleunigte den Abstieg der Stadt Rom, die bereits seit fast einem Jahrhundert keine ständige Kaiserresidenz mehr war.

Obwohl kaum gesicherte Nachrichten über den Verlauf der Ereignisse vorliegen, beschrieben zahlreiche Autoren die Westgoten im Anschluss an Augustinus und Orosius als vergleichsweise gesittete Plünderer, die Roms heilige Stätten schonten, das Kirchenasyl respektierten und frommen Römerinnen kein Leid zufügten. Allerdings betonten einige Historiker, darunter Edward Gibbon und Ferdinand Gregorovius, dass die Bewohner der Stadt die Eroberung Roms durch Alarich sehr wohl als Katastrophe erlebt haben dürften.

Im Gegensatz zu früher geläufigen Ansichten betonen viele heutige Althistoriker wie Mischa Meier, Michael Kulikowski, Guy Halsall oder Henning Börm, dass es sich bei den Ereignissen nicht um eine Eroberung Roms durch eingefallene Barbaren, sondern vielmehr um eine systematische Plünderung durch eine meuternde Söldnerarmee im Kontext eines Bürgerkrieges gehandelt habe.

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