Plasmaexperiment WEGA
WEGA (Wendelstein Experiment in Greifswald für die Ausbildung) war ein Experiment zum magnetischen Einschluss von Plasmen nach dem Stellarator-Prinzip, das von 2001 bis 2013 am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald zur Ausbildung des wissenschaftlich-technischen Nachwuchses sowie für den Test von Diagnostiken und der Experimentsteuerung für den Stellarator Wendelstein 7-X genutzt wurde. Wissenschaftliche Themenschwerpunkte waren Untersuchungen zur Wellenheizung überdichter Plasmen durch Modenkonversion und zur Turbulenz.
Ursprünglich war WEGA als Hybrid-Experiment konzipiert, das sowohl als Tokamak – mit einem im Plasma fließendem toroidalen Strom – als auch als Stellarator verwendet werden konnte. Zum Betrieb als Stellarator waren helikale Magnetfeldspulen vorhanden, die die notwendige Verdrillung der Magnetfeldlinien erzeugen konnten. Am Centre d’Etudes Nucléaires in Grenoble (1972–1982) wurde WEGA zunächst vor allem als Tokamak zur Untersuchung von Plasma-Heizverfahren verwendet. Anschließend (1982–2000) war das Experiment als Stellarator am Institut für Plasmaforschung der Universität Stuttgart, bis es 2000 vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald übernommen wurde. 2014 wurde die Anlage demontiert und an das Center for Plasma Material Interactions der University of Illinois at Urbana-Champaign weitergegeben, wo sie als „Hybrid Illinois Device for Research and Applications“ (HIDRA) vorwiegend zur Erkundung der Plasma-Wand-Wechselwirkung eingesetzt wird.