Plastination
Die Plastination ist ein Konservierungsverfahren für verwesliche biologische Präparate, das vor allem bei der anatomischen Präparation von Körpern und Körperteilen Verwendung findet.
Das Studium der Medizin und der Tiermedizin beinhaltet ebenso wie das Biologiestudium Inhalte zur makroskopischen Anatomie, die auf Anschauungsmaterial z. B. einzelner Organen sowie Scheibenpräparate angewiesen sind. Durch Plastination mit Spezialsilikonen und Polyesterpolymeren kann der langfristige Erhalt eines Präparates sichergestellt werden, wodurch besonders gelungene Sektionsergebnisse dauerhaft fixiert werden. Obwohl Plastinate keine Obduktion ersetzen können, gelten sie mittlerweile auch in Fachkreisen als hilfreiche Ergänzung bei der anatomischen Ausbildung.
Die Plastination wurde im Anatomischen Institut der Universität Heidelberg von Gunther von Hagens entwickelt und erhielt 1978 eine Patenterteilung. Die Methode, Wasser aus den Zellen im Vakuum durch Kunststoff zu ersetzen, ist schon viele Jahre in der Histologie bekannt. Hagens’ Verfahren ermöglichte erstmals die Konservierung sehr großer organischer Präparate, wie eines Blauwalherzens, oder eines ganzen Elefanten.
Mittlerweile gibt es eine Reihe von kommerziellen Anbietern, die Plastinate für Bildungseinrichtungen und interessierte Privatleute vertreiben, sowie mehrere Ausstellungen, die Plastinate von Menschen, Tieren und Organen an unterschiedlichen Orten zur Schau stellen.