Plattenbau

Als Plattenbau wird eine Bauweise bezeichnet, bei der Gebäude aus geschosshohen Betonfertigteilen hergestellt werden, die zuvor in einem Werk hergestellt und als fertige Elemente auf der Baustelle nur noch montiert werden. Die Bauweise entstand aus den Bemühungen um eine seriellen bzw. industriellen Wohnungsbau seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über Zwischenschritte wie Blockbauweise, Großblockbauweise, Betonstreifenbauweise oder Ortbetonplatten ab Anfang des 20. Jahrhunderts.

Voraussetzung für die Anwendbarkeit des Plattenbaus als effizienzsteigernde Baulösung ist wie bei allen seriellen Produktionsweisen Typisierung und Standardisierung, sowie die Möglichkeit der industriellen Herstellung, des Transports und der Montage der großen und schweren Elemente. Durch die veränderten technischen, politischen und technischen Möglichkeiten setzte sich die Bauweise insbesondere in Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch. Während der Plattenbau in Westeuropa vielfach auf Großwohnsiedlungen des sogenannten sozialen Wohnungsbaus beschränkt blieb, wurde er im sozialistischen Europa von den frühen 1960er Jahren an zur dominanten Bauweise für fast alle Zwecke. Weltweit führend war die DDR, wo mit ihrer Weiterentwicklung zunehmend variable und komplexe Serien entstanden, deren Potentiale aufgrund der Situation der osteuropäischen Volkswirtschaften allerdings nicht mehr ausgeschöpft werden konnten. Mit dem Untergang auch der sozialistischen Baupolitik endete die Blütezeit des Plattenbaus in Europa 1990.

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