Plazentainsuffizienz
Als Plazentainsuffizienz wird in der geburtshilflichen Medizin die mangelnde Funktion des Mutterkuchens (Plazenta) bezeichnet.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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O43 | Pathologische Zustände der Plazenta |
O36.5 | Betreuung der Mutter wegen festgestellter oder vermuteter fetaler Wachstumsretardierung - Plazentainsuffizienz |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Plazenta dient normalerweise der Ernährung des ungeborenen Kindes: Sauerstoff, Nährstoffe und andere Substanzen (wie Hormone oder Antikörper) können hier vom mütterlichen Kreislauf in den des Kindes übertreten. Die beiden Kreisläufe sind hierbei grundsätzlich aber voneinander getrennt – es findet keine Vermischung des Blutes der Mutter mit dem des Kindes statt. Blutzellen treten nur in minimalem Maße über.
Zusätzlich ist die Plazenta Bildungsort zahlreicher Hormone, die wichtigsten unter ihnen sind Östrogene und Gestagene (schwangerschaftsfördernde Hormone), sowie das humane Chorion-Gonadotropin (hCG). Erfüllt der Mutterkuchen diese Funktionen nur ungenügend, spricht man von einer Plazentainsuffizienz oder Störung der feto-maternalen Einheit.