Polare Stratosphärenwolken
Polare Stratosphärenwolken (Abk. PSCs von engl.: polar stratospheric clouds), nach ihrem Aussehen auch als Perlmuttwolken bekannt, treten in der Stratosphäre in Höhen über 20 km auf, meist im Bereich von 22 bis 29 km. PSCs können nur bei Temperaturen unter −78 °C (195 K) entstehen. Dies geschieht regelmäßig im Winter in den Polarregionen jenseits von 80° nördlicher bzw. südlicher Breite. Auf der Südhalbkugel sind PSCs dabei wesentlich häufiger zu beobachten als auf der Nordhalbkugel (Grund s. u.).
In der Stratosphäre ist der Wasserdampfgehalt der Luft sehr gering, so dass sich keine herkömmlichen Wasserwolken bilden können. Polare Stratosphärenwolken bestehen daher aus Kristallen von Schwefelsäure oder Salpetersäure; bei extrem tiefen Temperaturen kann sich um diese Säurekristalle noch ein Eismantel bilden. An den Oberflächen der Kristalle können chemische Reaktionen ablaufen, die für den Ozonabbau in der Stratosphäre und die Entstehung des Ozonlochs bedeutsam sind (für die Rolle der PSCs siehe dort).
Polare Stratosphärenwolken sollten nicht mit leuchtenden Nachtwolken verwechselt werden. Diese entstehen in deutlich größeren Höhen von 80 bis 85 km in der Mesopause.