Polydipsie

Als Polydipsie (von griechisch πολυδίψιος polydípsios „vieldurstig“; zu πολύς polýs „viel“, und δίψα dípsa „Durst“) bezeichnet man in der Medizin einen krankhaft gesteigerten Durst oder ein übermäßiges Durstgefühl. Sie ist in der Regel mit dem Trinken großer Flüssigkeitsmengen und auch mit einer erhöhten Harnausscheidung (Polyurie) verbunden. Diese entsprechend gesteigerte Harnausscheidung wird dann als Polyurodipsie bezeichnet. Das Gegenteil von Polydipsie, also ein nicht vorhandenes Durstgefühl, nennt man Oligodipsie oder Adipsie.

Klassifikation nach ICD-10
R63.1 Polydipsie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Durst und vermehrtes Trinken können banal, aber auch Zeichen schwerwiegender, teilweise lebensbedrohlicher Krankheiten sein. Die tägliche Trinkmenge beim Erwachsenen liegt im Normalfall bei maximal vier Litern. Bei höheren Mengen sollte eine zugrunde liegende Erkrankung ärztlich ausgeschlossen werden.

Ein extremes Vieltrinken (englisch: excessive thirst leading to excessive fluid intake) ist bei schwerer Arbeit und hohen Temperaturen erforderlich. Davon ist die krankhafte Potomanie oder Dipsomanie (englisch: compulsive drinking oder auch acute psychogenic water drinking) im Sinne einer psychogenen Polydipsie zum Beispiel beim psychogenen Diabetes insipidus (auch: Pseudodiabetes insipidus) abzugrenzen. Hier wird das bloße Wassertrinken mitunter mit einem pathologischen Alkoholkonsum verwechselt.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.