Polylactide

Polylactide, umgangssprachlich auch Polymilchsäuren (kurz PLA, vom englischen Wort polylactic acid) genannt, sind synthetische Polymere, die zu den Polyestern zählen. Sie sind aus vielen, chemisch aneinander gebundenen Milchsäuremolekülen aufgebaut. Daher ist die Bezeichnung Polymilchsäure nach IUPAC-Nomenklatur irreführend, da es sich nicht um ein Polymer mit mehreren sauren Gruppen handelt. Polylactide und Polymilchsäuren werden durch unterschiedliche Verfahren erzeugt.

Strukturformel
Polylactide der (S)-Milchsäure (oben) und der (R)-Milchsäure (unten)
Allgemeines
NamePolylactide
Andere Namen
  • PLA
  • Polymilchsäure
CAS-Nummer
Monomer
Summenformel der WiederholeinheitC3H4O2
Molare Masse der Wiederholeinheit72,06 mol−1
Art des Polymers

Thermoplast

Eigenschaften
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,21–1,43 g/cm3

Schmelzpunkt

150–160 °C

Glastemperatur

45–65 °C

Schlagzähigkeit

0,16–1,35 J/cm

Elastizitätsmodul

3500 MPa

Wasseraufnahme

0,5–50 %

Zugfestigkeit

10–60 MPa

Bruchdehnung

1,5–380 %

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Erstmals beschrieben wurden Polylactide 1845 von Théophile-Jules Pelouze. Bei dem Versuch, Milchsäure durch Erhitzen und Entfernen von Wasser aufzureinigen, beobachtete er eine Kondensation der Milchsäuremoleküle und die Bildung von Oligomeren und Polymeren. Wallace Hume Carothers, ein Mitarbeiter von DuPont, entwickelte 1932 ein Verfahren zur Herstellung von Polylactiden aus Lactiden, das 1954 für DuPont patentiert wurde.

PLA kann durch Wärmezufuhr verformt werden (Thermoplast). Polylactid-Kunststoffe sind biokompatibel und biologisch abbaubar.

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