Postsozialismusforschung

Die Postsozialismusforschung ist eine ethno- bzw. soziologische Forschungsrichtung, welche nach 1989 durch den Zusammenbruch der sozialistischen Systeme in Ostmittel- und Osteuropa sowie den Nachfolgestaaten der UdSSR entstanden ist. Sie sucht nach Erklärungen für den wirtschaftlichen Verfall und die politische Unsicherheit in vielen Staaten der betroffenen Region. Dabei wird u. a. der Rolle des sozialen und kulturellen Kapitals, der Anwendbarkeit westlich geprägter Gesellschaftsmodelle, der Gestaltung von Konsum-, Wirtschafts- und Politikverhalten sowie der Herausbildung neuer Eliten nachgegangen.

Aus ethnologischer Sicht ist die Postsozialismusforschung ein Teil der Entwicklung der Wissenschaft von isolierten Naturvölkern hin auch zu komplexeren Gesellschaften, wie jenen Europas. Die Methode, die dabei angewandt wird, ist die qualitative Feldforschung, welche westlichen Sozialwissenschaftlern im ehemaligen Ostblock erst seit 1989 möglich ist.

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