Prähistorische Musik

Prähistorische Musik umfasst die aus der Urgeschichte und Frühgeschichte stammenden Fundobjekte, die mutmaßlich als Musikinstrumente und sonstige Klangerzeuger dienten, und sämtliche musikalische Ausdrucksformen der Menschheit von den ersten anatomischen Voraussetzungen und technologischen Möglichkeiten bis zum Beginn der frühen Hochkulturen, so wie sie von der Musikarchäologie mit den analytischen Methoden der Archäologie und der Musikwissenschaft rekonstruiert werden. Strittig ist die Frage, inwieweit Erkenntnisse der Musikethnologie über Kulturen, in denen den Fundobjekten ähnliche Klangwerkzeuge – in erster Linie bestimmte Flöten und Idiophone – bis heute verwendet werden, hierbei Rückschlüsse zulassen.

Eine Art von Musik war vermutlich schon in prähistorischer Zeit ein zentraler Bereich des schöpferischen Schaffens und der Kultur des Menschen. Es gibt Hinweise dafür, dass über den alltäglichen unterhaltenden Gebrauch von Musik, Zeremonien mit musikalischer Begleitung abgehalten wurden. Des Weiteren könnten die ersten Klangerzeuger zur Übermittlung von Signalen auf der Jagd oder als Lockmittel genutzt worden sein. Älteste Funde – aus Geweihstücken und Knochen gefertigt – datieren aus der Zeit des ersten Erscheinens des anatomisch modernen Menschen und dem Neandertaler in Europa vor etwa 45.000 Jahren. Relikte aus organischen, d. h. vergänglichen Materialien, sind nur in Ausnahmefällen auffindbar.

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