Priesterastronom

Als Priesterastronomen werden in der populären himmelskundlichen und archäologischen Literatur sternkundige Priester der Vorgeschichte und der Antike bezeichnet, die ihre astronomischen Kenntnisse für den Dienst in Tempeln bzw. für religiöse Kulte erwarben oder ausübten.

Ihre Tätigkeit verband astronomische Beobachtungen mit religiösen Aspekten bis hin zur Astrologie. Die Erforschung der Vorgänge am Himmel diente auch der Kalenderrechnung, der Zeitbestimmung und der Vorhersage astronomischer Phänomene wie etwa Sonnenfinsternisse und besondere Gestirnskonstellationen. Auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen basierten Sternen- oder Sonnenkulte.

Im Orient (siehe Chaldäer) oder bei den Mayas dürften die Priesterastronomen eine Art Zunft gebildet und ihr Wissen geheim gehalten haben. In anderen Kulturen waren es eher astronomisch gebildete Einzelpersonen, die in seltenen Fällen auch populärastronomisch gewirkt haben. Jede ungewöhnliche Erscheinung an dem bis zum Mittelalter als unveränderlich angesehenen Sternhimmel hatte große Bedeutung.

Günter D. Roth schreibt dazu: „Für sie, die sie im gestirnten Himmel bevorzugt Göttliches erblickten, musste jede Veränderung, jede Bewegung in der scheinbar doch so unverrückbaren Sternenwelt eine besondere Botschaft gewesen sein.“ (Günter D. Roth: )

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