Principia (Stabsgebäude)

Die Principia (Mehrzahlwort) waren das verwaltungsmäßige und religiöse Zentrum an fast jedem befestigten Garnisonsort der römischen Armee. Von der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zum Beginn der Spätantike folgte ihr Aufbau einem mehr oder weniger standardisierten Grundrissschema, zu dem meist ein zentraler Innenhof mit einer umgebenden Portikus, zwei Raumfluchten an den beiden Schmalseiten sowie eine Basilika mit einer anschließenden Reihe weiterer Räume im rückwärtigen Teil gehörte. Mittig in dieser hinteren Raumflucht befanden sich auch das Fahnenheiligtum (Aedes) und die Kasse der Einheit (Aerarium). Durch seine Lage am Schnittpunkt der wichtigsten Straßenachsen eines Kastells wird die Bedeutung des Stabsgebäudes unterstrichen. In der Literatur wird daher auch das Wort Mittelgebäude für dieses Bauwerk verwendet. Das Aussehen dieser Mittelgebäude war in den Jahrhunderten einer Vielzahl von Veränderungen unterworfen. Abweichend von den befestigten Garnisonsorten bezeichnete der Begriff Principia in den römischen Marschlagern den zentralen Bereich vor dem Praetorium, in dem u. a. der Truppenkommandeur sein Quartier besaß.

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