Pu-Erh

Pu-Erh, nach der Pinyin-Orthographie Pu’er oder Pu’Er, (chinesisch , Pinyin pǔ'ěr chá, W.-G. p’u-êrh ch’a  Pu’er-Tee“) ist eine Teesorte, die in der südchinesischen Provinz Yunnan aus Blättern der Assam-Variante der Teepflanze (Camellia sinensis var. assamica (L.) O. Kuntze) hergestellt wird, die in der Grenzregion zwischen Südchina, Myanmar, Laos und Vietnam heimisch ist und heute in verschiedenen Cultivaren angebaut wird. Die zur Herstellung von Pu-Erh bestimmten Teeblätter werden nach ersten Verarbeitungsschritten in Formen gepresst und getrocknet. Der gepresste Tee kann über Jahre bis Jahrzehnte hinweg aufbewahrt werden und dabei weiter reifen.

Der Aufguss ergibt einen dunklen rotbraunen Tee mit erdigem, würzigem Geschmack. Pu-Er zählt in China zur Kategorie des , hēi chá  „nachfermentierter Tee, postfermentierter Tee“. Seine Herstellungsweise unterscheidet Pu-Er von schwarzem Tee, der in China als , hóng chá  „schwarzer Tee“ bekannt ist. Schwarzer Tee oxidiert, d. h. die Polyphenole im Tee reagieren mit dem Sauerstoff aus der Luft. Beim Pu-Erh Tee hingegen sind Mikroorganismen aktiv, die die Bestandteile der Teeblätter im Zuge ihrer Stoffwechselprozesse verändern. Pu-Erh-Tee und nachfermentierter Tee aus anderen Regionen der Welt − der Großteil vorwiegend aus China, sind damit die einzigen wirklich fermentierten Tees.

Gepresster Tee ist in verschiedenen Teeanbau-Regionen der Welt bekannt, doch nur der in der Region um die frühere Teehandelsstadt Pu’er in Yunnan erzeugte Tee darf seit 2008 den geschützten Handelsnamen Pu-Erh tragen.

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