Pulmonalklappeninsuffizienz
Die Pulmonalklappeninsuffizienz, kürzer auch Pulmonalinsuffizienz genannt, ist ein ungenügender Verschluss der Pulmonalklappe (dreizipflige Semilunarklappe, Valva trunci pulmonalis), also der Herzklappe in der Austreibungsbahn der rechten Herzkammer . Als Insuffizienz bezeichnet man in der Medizin eine Organschwäche. Durch die Pulmonalklappeninsuffizienz strömt während der Diastole sauerstoffarmes Blut (Rückstromvolumen, Regurgitationsvolumen, Pendelvolumen, Rückfluss, Pendelblut, Insuffizienzjet) aus der Lungenschlagader (Truncus pulmonalis) in den rechten Ventrikel zurück.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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I37.1 | Pulmonalklappeninsuffizienz |
I09.8 | Sonstige näher bezeichnete rheumatische Herzkrankheiten |
I39.2* | Pulmonalklappenkrankheiten bei anderenorts klassifizierten Krankheiten, z. B. Lues, Tbc |
Q22.2 | Angeborene Pulmonalklappeninsuffizienz |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Kurzform Pulmonalinsuffizienz sollte vermieden werden, um sie nicht mit der Lungeninsuffizienz zu verwechseln. Ebenso sollte die Kurzform Pulmonalisinsuffizienz vermieden werden, weil das Wort pulmonalis mehrdeutig ist; es bezeichnet nicht nur eine der vier Herzklappen, sondern auch die Arteria pulmonalis und die Vena pulmonalis sowie zusätzlich als Adjektiv alle zur Lunge gehörenden Dinge. Auch die kardiologische Abkürzung PI ist mehrdeutig.
Eine geringgradige Pulmonalklappeninsuffizienz ohne klinische Anzeichen einer Herzerkrankung ist häufig und nicht als krankhafter Befund zu werten. Sie wird hier daher auch als „physiologische“ Pulmonalklappeninsuffizienz bezeichnet.