Dual Channel
Als Dual Channel bezeichnet man eine Architektur in der Computertechnik, in dem eine CPU oder GPU zwei getrennt steuerbare Speicherkanäle besitzt. Diese Anzahl ist nicht gleichbedeutend mit der Anzahl der Speichermodule, weil mehrere Speichermodule an einem Bus arbeiten können, mehrere Speichermodule einen Bus bilden können oder aber auch ein Speichermodul mehrere Busse bereitstellen kann.
Dafür werden getrennte Datenbusse vom Prozessor (CPU) oder Speichercontroller zu den einzelnen Modulen eingesetzt. Durch die gleichzeitige Übertragung über mehrere Busse können Daten unabhängig voneinander und mehr Daten pro Zeitspanne übertragen werden. Diese Technik wird u. a. seit Anfang der 2000er Jahre in Personal-Computern eingesetzt.
Historisch haben CPUs mit Von-Neumann-Architektur einen gemeinsamen Speicherkanal für Daten und Befehle, CPUs mit Harvard-Architektur zwei oder drei Speicherkanäle. Mit dem Aufkommen von CPUs mit mehreren Kernen und größeren Bandbreitenanforderungen haben CPUs mehr als einen Speicherkanal bekommen. Bei Einzel-CPUs liegt das Maximum derzeit bei 12 Speicherkanälen (Xeon Platinum Prozessor 9282), bei GPUs bei 24 Speicherkanälen (NVIDIA RTX 3080) bzw. bei 32 Speicherkanälen (AMD Radeon Pro VII mit HBM). Bei Multi-Socket-Mainboards liegt es bei 48 Speicherkanälen (6 pro CPU).