Quarzglas

Quarzglas, auch als Kieselglas bezeichnet, ist ein Glas, das im Gegensatz zu den gebräuchlichen Gläsern keine Beimengungen von Natriumcarbonat oder Calciumoxid enthält, d.h. aus reinem Siliziumdioxid (SiO2) besteht. Industriell hergestelltes Quarzglas hat abhängig vom Vormaterial und Fertigungsprozess unterschiedliche Konzentrationen von Verunreinigungen, die im ppm- bzw. für synthetisches Kieselglas im ppb-Bereich liegen.

Allgemeines
NameQuarzglas
Andere Namenfused silica, Kieselglas
SummenformelSiO2
KurzbeschreibungGlas aus reinem SiO2
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Dichte2,201 g/cm³
Zugfestigkeit (stark abhängig von
Gestalt und Oberflächenqualität)
ca. 50 N/mm²
Härte5,3–6,5 Mohs; 8,8 GPa
Schallgeschwindigkeit, longitudinal5930 m/s
Schallgeschwindigkeit, transversal3750 m/s
Verunreinigungentyp. 10–1000 ppm
Optische Eigenschaften
Transmission170–5000 nm
Brechungsindex1,46 bei 589,3 nm
Brewster-Winkel55,58°
Thermische Eigenschaften
Wärmeausdehnungskoeffizient 0 … 600 °C0,54 10−6 K−1
Spezifische Wärmekapazität 0 … 900 °C1052 J/(kg K)
Wärmeleitfähigkeit (20 °C)1,38 W/(m K)
Phononen-Wärmeleitfähigkeit (2000 °C)15 W/(m K)
Transformationspunkt1130 °C
Littletontemperatur1760 °C
Verarbeitungstemperatur>2000 °C
Siedepunkt2230 °C

Es kann durch Aufschmelzung und Wiedererstarrung von Quarz (Quarzsand oder künstlich hergestellt) gewonnen werden, daher auch die Bezeichnung Quarzglas und die englische Bezeichnung fused quartz oder fused silica.

Natürlich vorkommendes Quarzglas wird als Lechatelierit bezeichnet.

Richard Küch (1860–1915), Physiker und Chemiker, entdeckte 1899, dass Siliziumdioxid in einer Knallgasflamme blasenfrei und in höchster Reinheit zu schmelzen ist, und machte Quarzglas für die Industrie als Massenprodukt verwendbar.

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