Räumung des Hambacher Forsts 2018
Der Hambacher Forst stand im September 2018 vor der Abholzung. Er ist ein Überrest von 2 km² des ursprünglich 40 km² großen Bürgewaldes, zwischen Köln und Aachen, der seit 1978 für den Tagebau Hambach gerodet wurde.
Die dortige Baumhauskolonie und die Proteste im Hambacher Forst sind Symbol des Widerstands gegen den Braunkohleabbau, die Kohleverstromung und die damit verbundene Klimabelastung. Seit 2012 wurde der verbliebene Teil des Waldes mehrfach von Aktivisten besetzt.
In der Rodungssaison 2018/2019 sollte ein Großteil des verbliebenen Waldes durch den Tagebaubetreiber RWE gerodet werden. In diesem Gebiet befanden sich 50 bis 60 Baumhäuser, die vor einer Rodung geräumt und abgerissen wurden. Am Mittwoch, den 12. September 2018 ordnete die nordrhein-westfälische Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Scharrenbach (CDU) eine Räumung an. Der folgende Polizeieinsatz gilt als einer der größten in der jüngeren Geschichte Nordrhein-Westfalens. Formal wurde nicht von einem Polizei-, sondern von einem Rettungseinsatz gesprochen. Diese politische Sprachregelung wurde im September 2021 vom Verwaltungsgericht Köln als vorgeschoben und die Räumung als rechtswidrig eingestuft. Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster ließ im April 2022 eine Berufung zu.