Röhrenblüte
Als Röhrenblüten (auch Scheibenblüten) bezeichnet man meist radiäre (aktinomorphe) Einzelblüten in den scheinblütigen Blütenkörbchen der Korbblütler (Asteraceae). Röhrenblüten sind in der Regel zwittrig. Seltener sind sie rein weiblich, rein männlich oder unfruchtbar (steril). Ist die Krone bei weiblichen Röhrenblüten verkümmert werden sie auch als „Fadenblüten“ bezeichnet wie bei Leontopodium, diese Blüten besitzen auch keine Staubblätter.
Bei den Vertretern der Unterfamilie Asteroideae stehen die fast immer zwittrigen Röhrenblüten dicht in der Mitte des Blütenkörbchens. Am Rand werden sie umgeben von größeren Zungenblüten, die rein weiblich oder unfruchtbar sind und bestäubende Insekten anlocken.
Bei der Unterfamilie Carduoideae bestehen die Körbchen nur aus Röhrenblüten. Bei einigen Taxa (beispielsweise bei den Flockenblumen) können die randlichen Röhrenblüten mehr oder weniger zygomorph und vergrößert sein, diese Blüten mit Lockfunktion sind meistens steril.
Auch eine zweilippige Ausbildung der Corolla ist selten möglich, wie im Tribus der Mutisieae, in der Unterfamilie der Barnadesioideae und in der Gattung Pectis.
Bei der Unterfamilie der Cichorioideae enthalten die Blütenkörbchen ausschließlich Zungenblüten.