Römischer Kalender
Der römische Kalender bestand aus mehreren lokalen Kalendern, die zunächst auf den Mondumlauf bezogen waren. Im römischen Reich wurden sie immer wieder modifiziert und an das lunisolare Kalenderprinzip angepasst.
Die Herkunft der zahlreichen Kalenderformen ist zwar nicht sicher geklärt, jedoch zeigen Form, Stil und Länge der Schaltmonate deutlich etruskisch-latinische Merkmale, wobei in der Frühzeit der etruskische Einfluss dominierte. Andere äußere Einflüsse auf die Kalendergestaltung können ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Die – für den römischen Kalender zweifelsfrei unhistorische – römische Tradition wies dessen Einführung Roms legendärem Stadtgründer Romulus zu.
Zeitgenössische Kalendertexte aus der Gründungszeit Roms fehlen. Der älteste Nachweis eines Kalenders ist mit den Fasti Antiates maiores erst ab dem Jahr 173 v. Chr. belegt. Die Auswertungen der erst relativ spät schriftlich fixierten Überlieferungen macht die Annahme wahrscheinlich, dass die Etrusker zunächst regionale Mondkalender mit einem 354-tägigen Jahr einführten, die von den Römern später auf 355 Tage erweitert wurden. Das Jahr begann im römischen Kalender ursprünglich am 1. März und endete mit dem Februar, in dem auch der Schaltmonat eingefügt wurde. Erst 153 v. Chr. wurde der Jahresbeginn auf den 1. Januar verschoben.