Rückenmark

Das Rückenmark (lateinisch Medulla spinalis oder Medulla dorsalis, altgriechisch ῥαχίτης μύελος rhachítes mýelos oder νωτιαῖος μύελος nōtiaios mýelos) ist eine lange, röhrenförmige Struktur aus Nervengewebe und bildet mit dem Gehirn das zentrale Nervensystem der Wirbeltiere. Es ist dessen einfacher gebauter Teil, der im Wirbelkanal innerhalb der Wirbelsäule liegt und von dem Liquor und Meningen umgeben ist. Zum Schädel hin geht das Rückenmark ohne scharfe Grenze in das verlängerte Mark (Medulla oblongata) des Hirnstamms über. Das Rückenmark steuert über die Spinalnerven wesentliche Anteile des peripheren Nervensystems mit Ausnahme des Kopfes. Damit sind den Segmenten des Rückenmarks neben der gesamten (somatischen) Innervation von Rumpfwand und Extremitäten auch bedeutende Anteile der (viszeralen) Innervation von Eingeweiden von Brust-, Bauch- und Beckenhöhle zugeordnet.

Hauptsächlich fungiert das Rückenmark als Weiterleitung der Nervenimpulse des Motorcortex an die Muskulatur und von den afferenten Fasern der sensorischen Nervenzellen zum sensorischen Cortex. Außerdem spielt es eine entscheidende Rolle bei der Koordination von Reflexen und enthält Reflexbögen, die unabhängig vom Gehirn funktionieren.

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