Rückwärts-Kontamination
Rückwärts-Kontamination (engl. reverse/back contamination) bezeichnet den Vorgang, bei dem extraterrestrische Lebensformen in die Biosphäre der Erde gelangen. Der Begriff Kontamination bedeutet „Verunreinigung“, etwa durch Mikroorganismen. Das Gegenstück zur Rückwärts-Kontamination wird als Vorwärts-Kontamination (engl. forward contamination) bezeichnet.
Eine große Gefahr der Rückwärts-Kontamination besteht beispielsweise bei Proben-Rückhol-Missionen und bei der Umsetzung der Idee des Asteroidenbergbaus. Die Folgen einer Rückwärts-Kontamination können neben unabsehbaren Auswirkungen auf den Menschen auch unabsehbare Auswirkungen auf alle anderen Lebensformen auf der Erde umfassen. Eine Alternative zu Proben-Rückhol-Missionen ist die Untersuchung von Proben außerhalb der Erde. Ein Beispiel hierfür ist die Sonde Philae der ESA, bei der das PTOLEMY-Instrument die chemische Zusammensetzung des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko direkt auf dem Kometen untersuchte und lediglich die Ergebnisse zur Erde übermittelte.
Der Weltraumvertrag aus dem Jahr 1967 erwähnt in Artikel IX die planetare Kontamination und formuliert entsprechende Anforderungen an die Raumfahrt betreibenden Vertragsparteien.
Um Rückwärts-Kontamination zu verhindern, werden bei Raumfahrtprogrammen große Anstrengungen bezüglich der Sterilisation unternommen. Der Überbegriff hierfür ist planetarer Schutz.