Rüsselhündchen
Die Rüsselhündchen (Rhynchocyon) sind eine Säugetiergattung aus der Ordnung der Rüsselspringer (Macroscelidea). Die fünf Arten der Gattung sind im östlichen und zentralen Afrika beheimatet. Dort bewohnen sie waldreiches Gelände mit geschlossenen Baumkronen und dichtem Laubwerk am Boden. Sie stellen die größten Vertreter der Rüsselspringer dar und haben wie die anderen auch als besonderes Merkmal eine rüsselartig verlängerte Nase. Zudem sind die Vorderbeine gegenüber den langen Hinterbeinen auffallend kürzer, das Merkmal ist aber nicht ganz so deutlich ausgeprägt wie bei den übrigen Rüsselspringern.
Rüsselhündchen | ||||||||||||
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Rotschulter-Rüsselhündchen (Rhynchocyon petersi) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Rhynchocyonidae | ||||||||||||
Gill, 1872 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Rhynchocyon | ||||||||||||
Peters, 1847 |
Die Lebensweise der Rüsselhündchen ist nur teilweise gut untersucht. Sie sind territorial und leben in monogamen Paarbeziehungen, die über das gesamte Leben halten. Die Nahrung besteht aus einer Vielzahl an Wirbellosen und wird am Boden gesucht, manchmal auch ausgegraben. Charakteristisch sind die aus Pflanzenteilen gebauten Nester, die den Tieren als Unterschlupf dienen. Die Fortpflanzung erfolgt ganzjährig, ein Wurf besteht aus einem bis drei Jungtieren. Muttertiere besuchen ihren Nachwuchs nur kurzzeitig am Tag zum Säugen, eine Beteiligung des Vatertiers an der Aufzucht findet nicht statt.
Die Entdeckung der Rüsselhündchen für die Wissenschaft gelang dem deutschen Naturforscher Wilhelm Peters während seiner Reise durch das südliche Afrika in den 1840er Jahren, er beschrieb sie in der Folge als eigene Gattung. Die Stammesgeschichte ist weniger gut erforscht, es konnten bisher nur vereinzelte Fossilfunde aufgefunden werden. Alle heutigen Arten sind gegenwärtig in ihrem Bestand mehr oder weniger bedroht.