Ramsauer-Effekt
Der Ramsauer-Effekt, auch als Ramsauer-Townsend-Effekt bekannt, bezeichnet die extreme Durchlässigkeit von Gasen gegenüber langsamen Elektronen. Er wurde von Carl Ramsauer 1920 entdeckt und gilt heute als der erste experimentelle Hinweis darauf, dass die Klassische Mechanik nicht nur bei den im Atom gebundenen Elektronen versagt, sondern auch bei manchen Beobachtungen an freien Elektronen.
Der Ramsauer-Effekt war von Nils Akesson 1916 schon im gleichen Institut entdeckt und publiziert worden, wurde aber zunächst wegen angeblicher Schwachstellen in seinen Experimenten nicht anerkannt. Seine Ergebnisse wurden in den 1920er Jahren aber nach und nach bestätigt.
Der ebenfalls für diesen Effekt verwendete Name Ramsauer-Townsend-Effekt schließt die Forschungen des irischen Physikers John Sealy Edward Townsend ein, der 1901 entdeckt hatte, dass die mittlere freie Weglänge bei der Bewegung freier Elektronen in Gasen von deren kinetischer Energie abhängt.