Reaktive Arthritis
Die reaktive oder postinfektiöse Arthritis (abgekürzt ReA), auch Reiter-Krankheit genannt, ist eine entzündlich-rheumatische Krankheit aus der Gruppe der Spondyloarthritiden. Infolge einer Infektion vor allem des Darms oder der Harnröhre mit Bakterien entzünden sich Gelenke oder andere Strukturen, ohne selbst infiziert zu sein. Nach dem Berliner Arzt Hans Reiter, der die Symptome der von ihm als Spirochaetosis arthritica bezeichneten Krankheit im Ersten Weltkrieg erstmals 1916 beschrieb, werden die vier Hauptsymptome
- Gelenkentzündung (Arthritis),
- Harnröhrenentzündung (Urethritis),
- Augenentzündung (Bindehautentzündung/Uveitis) und
- typische Hauterscheinungen (Reiter-Dermatose)
Klassifikation nach ICD-10 | |
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M02.1 | Postenteritische Arthritis |
M02.3 | Reiter-Krankheit |
M02.8 | sonstige reaktive Arthritiden |
M02.9 | Reaktive Arthritis, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
als Reiter-Tetrade, die ersten drei davon als Reiter-Trias bezeichnet. Liegen mindestens drei dieser Symptome bei einem Patienten vor, spricht man von einem Reiter-Syndrom (worunter möglicherweise Christoph Kolumbus litt, dessen Arzt von Arthritis und Augenveränderungen bei dem Entdecker berichtete); dieses tritt aber nur bei jeder dritten reaktiven Arthritis auf.