Referendum über den Status Puerto Ricos 2012
Am 6. November 2012 fand in Puerto Rico ein Referendum über den politischen Status des Gebietes statt. Die Abstimmung fand zeitgleich mit der US-Präsidentenwahl, der Wahl zum Repräsentantenhaus und Gouverneurswahlen in elf US-Bundesstaaten statt. Ähnliche Referenden wurden bereits mehrfach abgehalten. In den vorherigen drei Referenden sprachen sich die Abstimmenden für den Status quo aus, der besagt, dass die Insel ein nicht inkorporiertes Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika ist, somit weder einen eigenen US-Bundesstaat darstellt noch einem der 50 US-Bundesstaaten angehört.
Beim Referendum 2012 stimmten 53,99 % Wähler für eine Änderung des Status. 61,15 % der Wähler sprachen sich im Falle einer Statusänderung für einen Bundesstaat aus. Allerdings füllten rund eine halbe Million Wähler die Fragen zum Referendum nicht aus.
Am 11. Dezember 2012 richtete die Regierung Puerto Ricos im Namen der Wähler eine Petition an die Regierung in Washington, mit dem Ziel, dass die Insel ein eigener US-Bundesstaat wird.
Für den Fall, dass der US-Kongress das nicht bindende Ergebnis des Referendums nicht zum Anlass nimmt, Puerto Rico zum 51. Bundesstaat zu machen, reichte der (nicht stimmberechtigte) Delegierte Puerto Ricos im US-Repräsentantenhaus, Pedro Pierluisi, am 15. Mai 2013 eine Resolution im Repräsentantenhaus ein. Der Puerto Rico Status Resolution Act sieht vor, eine Volksbefragung mit für die zuständigen US-Institutionen bindender Wirkung (anders als das nicht bindende Referendum 2012) in Puerto Rico durchzuführen. Bei dieser Befragung soll es einzig und unmissverständlich um die Frage gehen, ob Puerto Rico ein Bundesstaat werden soll. Die Aussichten, dass der US-Kongress Puerto Rico als unmittelbare Folge des Referendums von 2012 zum 51. Bundesstaat macht, bleiben von dieser parallelen Initiative unberührt.
Ein neues Referendum wurde am 11. Juni 2017 durchgeführt. Bei der nicht bindenden Volksbefragung sprachen sich rund 97 Prozent dafür aus, dass das US-Außenterritorium, das auch die Spanischen Jungferninseln umfasst, ein vollwertiger US-Bundesstaat wird. Wegen eines Boykottaufrufs der Opposition lag die Wahlbeteiligung allerdings lediglich bei etwa 23 Prozent der insgesamt 2,3 Millionen Wahlberechtigten.