Regionalstraße 443 (Israel)
Regionalstraße 443 (hebräisch כְּבִישׁ 443, מַעֲלֶה בֵּית חוֹרוֹןֹ Maʿaleh Beit Choron, deutsch ‚Anstieg nach Beth Choron‘ oder amtlich Kvisch 443) ist die Hauptstraße, die Modi’in mit Jerusalem und Tel Aviv verbindet und auch als Nebenstrecke zwischen dem Gusch Dan und Jerusalem dient. Zwar ist diese Strecke als Regionalstraße eingestuft, ist sie jedoch weitgehend eine autobahnähnlich ausgebauter, vierspurige Straße, die teilweise kreuzungsfrei und teilweise mit niveaugleichen Kreuzungen verläuft und deswegen nicht als Autobahn klassifiziert ist. Allerdings ist das westliche Ende, das mit der Haupt-Nationalstraße 1 verbunden ist, als Autobahn ausgeschildert.
443 כביש (Landstraße 443) in Israel | |
Basisdaten | |
Betreiber: | |
מחוזות (Bezirk): |
|
Regionalstraße 443 zwischen Modi'in und Jerusalem |
Die Regionalstraße zweigt von Haupt-Nationalstraße 1/Haupt-Nationalstraße 6 an der Ben-Shemen-Kreuzung ab und führt ostwärts zur Gabelung bei Schilat, die als Zugang zu Modi'in dient. Sie führt nach Osten in den Regionalrat Matte Binyamin bei Ramallah im Westjordanland, wo sie zur Begin-Schnellstraße wird, die über die neue Nationalstraße 45 nach Jerusalem führt. Eine Stichstrecke, Regionalstraße 436, führt nach Giv'at Seev und dem Jerusalemer Stadtviertel Ramot.
Die Strecke war wegen ihrer geographischen Lage im Laufe der Geschichte wiederholt Schauplatz von Schlachten, bereits im Buch Josua wird sie erwähnt und beim Aufstand der Makkabäer gegen die Seleukiden. Im Gegensatz zur modernen Haupt-Nationalstraße 1, die sich auf dem Weg zwischen der Küstenebene und der Regionalstraße 443 Bergland von Judäa um die Hügel und Berge schlängelt, führt der Mittelabschnitt der Regionalstraße 443 an einer Kammlinie entlang und steigt deswegen regelmäßig gleichmäßig an.
Mehrere der Zufahrtsstraßen, die palästinensische Dörfer mit der Regionalstraße 443 verbinden, sind seit dem Beginn der Zweiten Intifada im September 2000 geschlossen. Aufgrund von mehreren tödlichen Angriffen auf israelische Fahrzeuge auf der Straße mit Molotowcocktails und Schusswaffen wurden Sperranlagen entlang der Straße errichtet, wo diese durch von Palästinensern bewohnte Gebiete führte. In einer Entscheidung vom März 2008 entschied der Oberste Gerichtshof Israels, dass die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) für weitere sechs Monate das Recht habe, palästinensischen Verkehr auf der Straße zu limitieren, was von der Vereinigung für Bürgerrechte in Israel in dem Verfahren bestritten wurde. Die israelische Menschenrechtsgruppe B’Tselem kritisierte die Schließung der Regionalstraße 443 für Palästinenser ebenfalls und bezeichnete sie als nach internationalem Recht widerrechtliche Kollektivstrafe. Am 29. Dezember 2009 entschied Israels oberstes Zivilgericht zugunsten einer Eingabe der Vereinigung für Bürgerrechte in Israel gegen die Anordnung der IDF, mit der palästinensischer Verkehr auf der Straße verboten wurden. Die Entscheidung ermöglichte den Palästinensern erstmals seit Oktober 2000 die Nutzung der Straße. Am 28. Mai 2010 wurde die Straße wieder für den palästinensischen Verkehr freigegeben.