Reichsheimstättenamt
Das Reichsheimstättenamt war innerhalb der Deutschen Arbeitsfront (DAF) für den Wohnungsbau und für den Neubau von Siedlungen auf dem Land zuständig. Es verfügte auf Gauebene über 225 nachgeordnete Heimstättenämter.
Zielsetzung war neben der Beseitigung der Wohnungsnot auch die Vermittlung nationalsozialistischer Ideologie: das Ideal, die „Volksgemeinschaft“ an den Staat zu binden und mit dem Boden zu „verwurzeln“. In den Siedlungshäusern sollten Angehörige verschiedener Berufe und sozialer Herkunft wohnen. Die gleichförmige Architektur der Häuser diente dazu, Einzelinteressen den Gruppeninteressen unterzuordnen und die Eigenversorgung durch Gartennutzung und Kleintierhaltung zu verbessern. Zudem war sie gegründet worden, um die zahlreichen freien Wohnungsgenossenschaften aus der Zeit der Weimarer Republik wirtschaftlich und politisch auszulöschen.