Reigen (Drama)

Reigen ist das seit mehreren Jahrzehnten erfolgreichste Bühnenstück von Arthur Schnitzler. Zu Lebzeiten auf Wunsch des Autors weitgehend unaufgeführt, schildert es in zehn Dialogen, wie jeweils ein Mann und eine Frau sich vor und nach dem Geschlechtsverkehr miteinander unterhalten.

Daten
Titel: Reigen
Gattung: Zehn Dialoge
Originalsprache: Deutsch
Autor: Arthur Schnitzler
Erscheinungsjahr: 1900/1903
Uraufführung: 13. Oktober 1912
Ort der Uraufführung: Uj szinpad Budapest
Ort und Zeit der Handlung: Wien, um 1900
Personen
  • Die Dirne
  • Der Soldat
  • Das Stubenmädchen
  • Der junge Herr
  • Die junge Frau
  • Der Ehegatte
  • Das süße Mädel
  • Der Dichter
  • Die Schauspielerin
  • Der Graf

Schnitzler schrieb die erste Fassung zwischen 23. November 1896 und 24. Februar 1897. Zuerst veröffentlichte er den Text als Privatdruck, den er an Freunde verschenkte. 1903 wurde es im Wiener Verlag von Fritz Freund veröffentlicht und zu einem Bestseller.

Die Uraufführung fand am 13. Oktober 1912 in Budapest statt, jedoch ohne Beteiligung des Verfassers. Die erste vollständige Aufführung mit Zustimmung des Autors erfolgte am 23. Dezember 1920 am Kleinen Schauspielhaus in Berlin und war einer der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts. Auch in Wien kam es wenige Monate später zum Skandal. In Berlin kam es zum so genannten „Reigen-Prozess“, nach dem Schnitzler ein Aufführungsverbot für das Stück verhängte, das bis zum 1. Januar 1982 in Kraft war, jedoch durch verschiedene urheberrichtliche Umstände, Filme und eine Schallplattenaufnahme umgangen wurde.

Das Stück schildert in zehn erotischen Dialogen die „unerbittliche Mechanik des Beischlafs“ (der im Stück selbst nicht gezeigt wird) und sein Umfeld von Macht, Verführung, Sehnsucht, Enttäuschung und das Verlangen nach Liebe. Es zeichnet ein Bild der Moral in der Gesellschaft des Fin de Siècle und durchwandert dabei in einem Reigen alle sozialen Schichten vom Proletariat bis zur Aristokratie.

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