Republik Florenz

Die Republik Florenz, offiziell die Florentiner Republik (italienisch Repubblica Fiorentina, oder Repubblica di Firenze), war ein mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Staat, dessen Zentrum die Stadt Florenz in der Toskana war. Die Republik entstand 1115, als das florentinische Volk nach dem Tod von Mathilde von Canossa gegen die Markgrafschaft Toskana rebellierte, die riesige Gebiete kontrollierte, zu denen auch Florenz gehörte. Die Florentiner bildeten an der Stelle ihrer Nachfolger eine Kommune. Die Republik wurde von einem Rat regiert, der als Signoria von Florenz bekannt war. Die Signoria wurde vom Gonfaloniere (Titularherr der Stadt) gewählt, der alle zwei Monate von den Gilden und Zünften in Florenz gewählt wurde.

Florentiner Republik
Repubblica Fiorentina (italienisch)
Respublica Florentina (Latein)
1115–1569
Flagge Wappen
Gebiet von Florenz im Jahre 1548
Amtssprache Italienisch, Toskanisch und Latein
Hauptstadt Florenz
Staats- und Regierungsform Aristokratische Republik bzw. Monarchie
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Gonfalone di Giustizia (1293–1532)
Herzog der Florentiner Republik (1532–1569)
Staatsreligion Römisch-katholisch
Währung Florentiner Gulden
Errichtung 1115
Vorgängergebilde Markgrafschaft Tuscien
Endpunkt 1569
Abgelöst von Großherzogtum Toskana
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Die Republik hatte eine wechselvolle Geschichte von Putschen und Gegenputschen gegen verschiedene Fraktionen. Die Familie Medici erhielt 1434 unter Cosimo de’ Medici die Herrschaft über die Stadt. Die Medici verloren die Kontrolle über Florenz 1494. Giovanni de’ Medici (später Papst Leo X.) eroberte 1512 die Republik zurück.

Florenz wies 1527 während der Italienischen Kriege zum zweiten Mal die Autorität der Medici zurück. Die Medici nahmen ihre Herrschaft 1531 nach einer 11-monatigen Belagerung der Stadt wieder auf, unterstützt von Kaiser Karl V. Papst Clemens VII., selbst Medici, ernannte seinen Verwandten Alessandro de’ Medici zum ersten Herzog der florentinischen Republik und verwandelte damit die Republik Florenz in eine Erbmonarchie.

Der zweite Herzog, Cosimo I. de’ Medici, errichtete eine starke florentinische Flotte und erweiterte das Territorium, indem er im Bündnis mit Spanien 1559 die Republik Siena eroberte. Im Jahr 1569 erklärte der Papst Cosimo zum ersten Großherzog der Toskana, wodurch die Republik Florenz in das Großherzogtum Toskana überging. Die Medici regierten das Großherzogtum Toskana bis 1737.

Auf ihrem Höhepunkt war die Republik Florenz eine der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Europas und eine Hochburg der Renaissance. Das Mäzenatentum der Medici und weiterer aristokratischer Familien sorgte dafür, dass große architektonische und künstlerische Werke verwirklicht werden konnten. Zu den bekannten Künstlern, Schriftstellern und Gelehrten, die in Florenz wirkten, zählen Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli, Michelangelo, Donatello, Giovanni Boccaccio, Filippo Brunelleschi, Filippo Lippi, Fra Angelico, Francesco Petrarca und Dante Alighieri.

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