Retrograde Bewertung
Die retrograde Bewertung ist ein Bewertungsverfahren im Rechnungswesen, mit dem sich die Anschaffungskosten rückwärts aus dem Verkaufspreis errechnen lassen. Die Methode findet besonders dann Anwendung, wenn ein Rohstoff durch Verarbeitungsprozesse der Art umgewandelt wird, dass Verkaufsprodukte unterschiedlichster Ausprägung entstehen und dementsprechend zu sehr unterschiedlichen Preisen abgesetzt werden. Beispiele hierzu findet man in der Lebensmittelindustrie.
Die retrograde Bewertung in der Grundstückswertermittlung bezeichnet den Vorgang, dass ein Objekt zu einem zurückliegenden Bewertungsstichtag zu bewerten ist – dabei hat sich der Sachverständige in den Erkenntnisstand zurückzuversetzen, den er zum zurückliegenden Bewertungsstichtag hätte haben können.