Retrostellung

Die Retrostellung ist eine Technik in der Makrofotografie, bei der das Objektiv – meist mit Hilfe eines Umkehrrings (auch Retroring oder Retroadapter genannt) – in umgekehrter Position auf die Kamera montiert wird, sodass, statt seines Bajonetts, sein Filtergewinde zur Kamera weist. Das Objektiv wird dann gelegentlich auch als Retroobjektiv bezeichnet.

Weil dabei der Abstand der Linse zum Film/Sensor ähnlich wie bei Zwischenringen oder einem Balgengerät verlängert wird, tritt ein lupenähnlicher Effekt auf. Der Abstand der Fokussierung wird dabei verringert, und Nahaufnahmen sind mit dieser Technik sehr kostengünstig möglich. Am besten geeignet sind Normalobjektive. Weitwinkelobjektive ermöglichen bei gleicher Auszugsverlängerung eine stärkere Vergrößerung, der Einsatz von Teleobjektiven ist nicht sinnvoll. Bei Abbildungsmaßstäben über 1:1 hinaus wird in der Retrostellung bei asymmetrisch konstruierten Objektiven eine bessere Bildqualität gegenüber der normalen Montage erreicht.

Ähnlich lassen sich auch zwei Objektive mit Hilfe eines Kupplungsringes an ihren jeweiligen Filtergewinden zusammenfügen. Das in Retrostellung vorgesetzte zweite Objektiv wirkt in diesem Fall optisch als Nahlinse.

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