Systematische Übersichtsarbeit

Eine systematische Übersichtsarbeit (englisch systematic review), meist schlicht (der, die oder das) Review, ugs. auch Meta-Studie, ist eine wissenschaftliche Arbeit in Form einer Literaturübersicht, die zu einem bestimmten Thema durch geeignete Methoden versucht, alles verfügbare Wissen zu sammeln, zusammenzufassen und kritisch zu bewerten. Grundlage jeder Übersichtsarbeit ist die bereits publizierte Fachliteratur.

Grundsätzlich kann zwischen unsystematischen (narrativen) und systematischen Literatur-Reviews unterschieden werden. Innerhalb der systematischen Literatur-Reviews existiert eine Vielzahl an Arten von Übersichtsarbeiten. Die häufigsten sind: Rapid systematic Review, Scoping Review, Umbrella Review. Im Zuge der COVID-19-Pandemie kamen Rapid Reviews eine neue Bedeutung zu, da im Vergleich zu systematischen Literatur-Reviews schnell verfügbare Evidenz für gesundheitsrelevante Fragestellungen zur Verfügung steht.

Reviews können insbesondere bei quantitativen Angaben durch eine Metaanalyse ergänzt werden. Reviews verfolgen verschiedene Absichten, unter anderem:

  • Dem Leser soll eine aktuelle Übersicht über ein bestimmtes wissenschaftliches Thema geboten werden. Reviews erscheinen häufiger als Fachbücher zum selben Thema, auch ist der Aufwand zur Erstellung der Übersichtsarbeit geringer. Schließlich sind manche Themen derart spezialisiert, dass sich die Herausgabe eines Buches nicht lohnen würde.
  • Das Review-Format erlaubt es, auch kleinere, wenig beachtete und wenig aussagekräftige Studien in einen Kontext zu setzen. Dies ist insbesondere in der Medizin gebräuchlich, wo zu seltenen Erkrankungen und Komplikationen oft nur einzelne Fallberichte existieren, die dann alle paar Jahre im Licht neuerer Erkenntnisse zusammengefasst und kritisch gewürdigt werden.
  • Des Weiteren dienen Review-Artikel auch dazu, Wissenslücken oder Mängel in den bisherigen Datenbeständen zu beschreiben. Im selben Atemzug werden auch neue Forschungsansätze vorgeschlagen.

Systematische Übersichtsarbeiten weisen die höchste Beweiskraft aller wissenschaftlichen Arbeiten auf (siehe Evidenzgrad), da die Verfasser zu den ursprünglichen Artikeln keinen persönlichen Bezug haben (Interessenkonflikt). Außerdem liegt der Zweck eines Reviews gerade darin, ältere Facharbeiten kritisch zu würdigen.

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