Richard Canary
Richard Douglas Canary (* 1962) ist ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit niedrigdimensionaler Topologie und Kleinschen Gruppen befasst.
Canary studierte am New College of Florida mit dem Bachelor-Abschluss in Mathematik 1983, an der University of Warwick mit dem Master-Abschluss bei David Epstein 1985 (A boys guide to William P. Thurston) und wurde 1989 an der Princeton University bei William Thurston promoviert (Hyperbolic structures on 3-manifolds with compressible boundaries). 1989 bis 1991 war er Gabor Szegö Assistant Professor an der Stanford University und ab 1991 Assistant Professor, 1996 Associate Professor und 2001 Professor an der University of Michigan.
Canary befasst sich insbesondere mit hyperbolischen Mannigfaltigkeiten in der Tradition des Thurston-Programms.
Mit Jeffrey Brock und Yair Minsky gab er 2004 einen Beweis der Ending Lamination Conjecture von Thurston (unabhängig auch von Mary Rees).
Er befasste sich auch mit Anwendungen der Zahmheits-Vermutung (Tameness Conjecture) von Albert Marden (bewiesen durch Ian Agol, Danny Calegari, David Gabai 2004): er bewies die Ahlfors Vermutung für Kleinsche Gruppen im Fall topologisch zahmer Gruppen (1993), woraus mit der Zahmheitsvermutung die allgemeine Ahlfors-Vermutung folgt (siehe Kleinsche Gruppe).
Er war unter anderem Gastwissenschaftler am Institut Henri Poincaré, am MSRI, an der Ecole Normale Superieure de Lyon, in Toulouse und an der University of Southampton.
1993 bis 1997 war er Sloan Research Fellow. Er ist Fellow der American Mathematical Society.
Er ist der Sohn des Anglisten Robert H. Canary (Professor an der University of Wisconsin-Parkside).