Richtfunknetz der Partei

Das Richtfunknetz der Partei, auch als Schmalbandrichtfunknetz oder einfach als RFN bezeichnet, überlagerte in der DDR als Richtfunknetz die von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED) genutzten drahtgebundenen Fernmeldeverbindungen. Es existierte unabhängig von allen Einrichtungen der Deutschen Post. In zwei Netzebenen errichtet, waren alle Bezirks- und Kreisleitungen der Partei im Netz erfasst. Seine Errichtung folgte einer Schlussfolgerung aus den Ereignissen um den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953, welche größte Probleme in der Kommunikation über das Fernmeldenetz der Deutschen Post von „Oben“ nach „Unten“ und umgekehrt bereitete. Im August 1955 beschäftigte sich das Politbüro mit Fragen zum Thema „Dezimeter Nachrichtenlage“ (TOP 13), ein Thema aus dem Bereich des Richtfunks. Es darf davon ausgegangen werden, das mit diesem Thema die Errichtung des Richtfunknetzes im Mittelpunkt stand. Das im Jahr 1956 aus dem Sachsenwerk Radeberg gegründete VEB RAFENA-Werk Radeberg begann mit der Produktion kleinkanaliger Richtfunkverbindungsgeräte, u. a. auch für das Netz der Partei. Das Netz wurde zunächst in Verantwortung der SED konzipiert, berechnet, errichtet und betrieben. Fachkräfte dazu wurden aus allen Bereichen der Wirtschaft und der bewaffneten Organe geworben. Zum Aufbau der Richtfunktürme bediente man sich einer parteieigenen Firma, der Fundament GmbH. Weder war es ein Netz des Ministeriums des Innern noch des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Der größte Teil der technischen Mitarbeiter wurde an der technischen Schule der Abteilung Fernmeldewesen des ZK der SED in Brandenburg an der Havel ausgebildet.

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