Ritterkanton Kraichgau

Als Ritterkanton Kraichgau wird eine Gemeinschaft ritterlicher Adelsfamilien im Kraichgau bezeichnet, die seit dem hohen Mittelalter als Dienstmannen der Staufer oder des Bistums Worms in die Ministerialität aufgestiegen waren und bis zur Mediatisierung der Ritterschaft bzw. der Regionalfürstentümer zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Lehensherrschaft über zahlreiche Ortschaften und Güter im Kraichgau und angrenzenden Gebieten innehatten. Die Familien (von Gemmingen, von Neipperg, von Helmstatt u. a.) standen über Generationen in verwandtschaftlichen Beziehungen und waren bereits seit dem 14. Jahrhundert in der „Turniergesellschaft mit dem Esel“ vereint, später in der „Bruderschaft des Kraichgauer Adels“ und ab 1547 im „Ritterkanton Kraichgau“ des Schwäbischen Ritterkreises. Die Kanzlei des Kantons befand sich ab 1619 in der Reichsstadt Heilbronn. Die reichsritterschaftlichen Fürstentümer und damit auch der Ritterkanton Kraichgau wurden 1806 aufgelöst.

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