Robert Froriep
Robert Friedrich Froriep (* 21. Februar 1804 in Jena; † 15. Juni 1861 in Weimar) war ein deutscher Anatom und Pathologe.
Robert Froriep, Sohn des Gynäkologen und Hochschullehrers Ludwig Friedrich von Froriep und seiner Ehefrau Charlotte Froriep, geborene Bertuch, Enkel des Unternehmers und Verlegers Friedrich Justin Bertuch, begann sein Medizinstudium 1823 in Tübingen; dort lernte er seine spätere Ehefrau kennen. Auf Wunsch des Vaters wechselte er im Herbst 1824 an die Universität Bonn und schloss das Studium dort 1828 mit einer Promotion ab. Von 1828 bis 1830 machte Froriep medizinische Bildungsreisen zu diversen westeuropäischen Universitäten. Seine erste Lehrtätigkeit hatte er im Sommer 1831 als außerordentlicher Professor in Jena. Im Herbst des Jahres war er in Berlin und bereitete sich darauf vor, dort dauerhaft tätig zu werden. 1832 war er als Arzt approbiert. Zum November 1833 wurde er mit der Stelle eines Prosectors an der Charité betraut. Ab 1834 wurde er auch als außerordentlicher Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin geführt. Ab 1835 war er außerdem Lehrer an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. Froriep war auch Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt und des Medicinal-Collegiums.
1846 übernahm Robert Froriep das ursprünglich Bertuchsche Landes-Industrie-Comptoir in Weimar von seinem Vater. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten verkaufte er es 1855.
Froriep verehelichte sich nach langjähriger Verlobung am 21. Dezember 1830 in Tübingen mit Friederike Wilhelmine Ammermüller (1808–1878), Tochter von Friedrich Ammermüller (1770‒1852), Kameralverwalter der Universität Tübingen, und seiner Ehefrau Sophie Wilhelmine Ammermüller, geborene Holder (1779‒1869). In der Ehe wurden 9 Kinder geboren:
- Alma, * 15. März 1832 in Berlin, † 1. November 1910 in Neuses bei Coburg. Alma verehelichte sich am 10. April 1856 mit August Emil Theodor Rückert (1826‒1880), einem Sohn des Dichters Friedrich Rückert (1788‒1866).
- Bertha, * 16. Mai 1833 in Berlin, † 3. Dezember 1920 in Weimar. Bertha wurde Malerin.
- Otto Ludwig, * 7. September 1835 in Berlin, † 18. Januar 1883 in Rheydt. Otto gründete ein Maschinenbau-Unternehmen.
- Lida Charlotte, * 29. Oktober 1839 in Berlin, † 23. November 1865 in Paris. Lida verehelichte sich am 18. Juni 1860 in Weimar mit dem Pariser Geschichtsprofessor August Julius Dragicsevics (* 1833). Das Ehepaar lebte in Frankreich; sie hatten drei Kinder: Otto (1861–1892) ging mit 14 Jahren in die USA und kehrte 1891 nach Paris zurück; Robert (1863–1880) lebte in Paris; Henri wurde 1865 kurz vor dem Tod seiner Mutter geboren und starb kurz danach.
- Hugo, * 25. September 1841 in Berlin, † 6. Januar 1842 ebenda.
- Franziska, * 10. Januar 1843 in Berlin, † 5. Februar 1843 ebenda.
- Clara, * 6. Juli 1845 in Berlin, † 14. Juli 1921 Weimar. Clara lebte zusammen mit ihrer Schwester Bertha im „Bertuchhaus“, das die Frorieps von Bertuch übernommen hatten.
- Robert, * 10. August 1847 in Weimar, † 22. August 1847 ebenda.
- August Wilhelm Heinrich, * 10. September 1849 in Weimar, † 11. Oktober 1917 in Tübingen. August wurde Anatom an der Tübinger Universität.