Rote und Blaue Mauritius
Die Rote und Blaue Mauritius sind die ersten beiden Briefmarken aus der britischen Kronkolonie Mauritius. Sie wurden am 21. September 1847 ausgegeben. Durch diese Marken war Mauritius das siebte Postgebiet, das Briefmarken herausbrachte. Von den je 500 hergestellten Marken gibt es weltweit von der Blauen Mauritius noch 12 und von der Roten Mauritius noch 15 Exemplare. Die Blaue Mauritius ist gleichzeitig ein Inbegriff einer besonderen Briefmarke und die Bekanntheit der Blauen übersteigt jene der Roten Mauritius bei Weitem. Sie sind zwar nicht die teuersten (siehe British Guiana 1¢ magenta) und auch nicht die seltensten Briefmarken, aber der sogenannte „Bordeaux-Brief“ mit beiden dieser Marken zählt zu den wertvollsten philatelistischen Sammlerstücken überhaupt. Ein Exemplar der Blauen Mauritius ist im Museum für Kommunikation Berlin ausgestellt.
Rote und Blaue Mauritius | |||
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Ausgabe | |||
Land | Mauritius | ||
Nominalwert | 1 Penny und 2 Pence | ||
Ersttag | 21. September 1847 | ||
Gestaltung | |||
Bildmotiv | Königin Victoria | ||
Farbe | Rot und Blau | ||
Entwurf | Joseph O. Barnard | ||
Druckart | Stichtiefdruck | ||
Perforation | geschnitten | ||
Besonderheiten | angeblich falsche Bedruckung mit „POST OFFICE“ statt „POST PAID“ | ||
Auflage | |||
Auflage | jeweils 500 Stück |
In engerer Definition ist nur die erste Briefmarkenserie von Mauritius aus dem Jahre 1847 („POST OFFICE“) damit gemeint, wobei ihr die zweite Serie von 1848 („POST PAID“), mit wesentlich mehr erhaltenen Marken und 12 verschiedenen, in ihrem Design leicht voneinander abweichenden, Varianten pro Wert, ziemlich ähnlich ist. Bei praktisch fast unverändertem Aussehen, ebenfalls aus der Hand von Joseph Osmond Barnard, hatte die zweite Serie die Aufschrift „POST PAID“ (Porto bezahlt) anstatt „POST OFFICE“ (Postamt). Bald nach dem Auffinden von Stücken der ersten Serie gab es Spekulationen, ob sie nicht nur eine Art Fehldruck oder Irrtum wären, und hieraus entstanden Legenden. Mittlerweile ist mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit erwiesen, dass es sich um keinen Fehler handelte.