Rothschönberger Stolln
Der Rothschönberger Stolln ist ein Wasserlösungsstolln des Freiberger und Brander Bergreviers. Er besteht aus dem fiskalischen und den Revierteil.
Er wurde von 1844 bis 1882 aufgefahren und hat mit seinen Nebenanlagen eine Gesamtlänge von 50,9 km und ist mit 8 Lichtlöchern ausgestattet. Das durchschnittliche Gefälle beträgt 0,033 %. Die lichte Weite beträgt 2,50 m, die lichte Höhe im unteren Stollnabschnitt (zwischen Rothschönberg und dem VII. Lichtloch) 3,00 m und oberhalb des VII. Lichtlochs 1,50 m. Damit ist zur Kontrolle und Wartung eine Befahrbarkeit mit Booten gegeben. Das Mundloch, das den Austritt des Wassers in die Triebisch ermöglicht, liegt in der Gemeinde Klipphausen in der Nähe der Ortsteile Rothschönberg, Burkhardswalde und Munzig im Landkreis Meißen. Der Wasserdurchfluss beträgt pro Sekunde 685 Liter (HHQ: 14,0 m³/s am 12. August 2002 und NNQ: 80 l/s am 27. September 1942). Die Baukosten beliefen sich auf 7.186.697,43 Reichsmark und überschritten den Voranschlag um 79 %.
Der Stolln besitzt zwei Mundlöcher zur Triebisch, neben dem auf 191,5 m ü. NHN liegenden Hauptstollnmundloch existiert noch das Mundloch der Triebisch-Rösche. Von den ursprünglich acht Lichtlöchern sind heute noch drei mit ihren Huthäusern erhalten. Dies sind neben dem IV. Lichtloch bei Reinsberg noch das VII. und VIII. Lichtloch bei Halsbrücke. Von den weiteren Lichtlöchern wurden die Schachtgebäude, vom II. und III. Lichtloch auch die Halden abgetragen.
Der Rothschönberger Stolln ist Bestandteil der seit 2019 zum UNESCO-Welterbe gehörenden Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří.