Rumänische Revolution von 1848

Rumänische Revolution von 1848 (rumänisch Revoluția română de la 1848) ist die Bezeichnung verschiedener, größtenteils niedergeschlagener revolutionärer Bestrebungen im Frühjahr und Sommer des Jahres 1848, die die Änderung der sozialen und politischen Strukturen in der Region zum Ziel hatten. Sie waren Teil der europäischen Revolutionen von 1848/49. Zur Zeit der Romantik hatte sich wie bei vielen anderen Völkern in Europa auch unter den Rumänen ein nationales Bewusstsein entwickelt. Da sie sich im Kontrast zu den benachbarten Slawen, Deutschen und Ungarn sahen, betrachteten viele national gesinnte Rumänen andere romanische Länder, besonders Frankreich, als Vorbilder für ihre Nation. Westlich orientierte Kräfte betrachteten es als ihre Aufgabe, das rumänische Volk näher an die Moderne zu bringen.

Die Revolution von 1848 umfasste Gebiete mit einem hohen rumänischen Bevölkerungsanteil in verschiedenen Staaten und förderte damit das Nationalbewusstsein. Allerdings verliefen die Ereignisse in der Region Moldau, in der Walachei und in Siebenbürgen weitgehend unabhängig voneinander, auch wegen der Verschiedenartigkeit der jeweiligen Probleme. Die rumänische Geschichtsschreibung der Zwischenkriegszeit und in der Ära des Kommunismus stellte die revolutionären Erhebungen überwiegend als Versuch dar, einen rumänischen Nationalstaat in seinen späteren Grenzen entstehen zu lassen. Für die meisten Revolutionäre von 1848 – insbesondere in Siebenbürgen – spielte dieser Gedanke jedoch keine Rolle und war damals auch wenig realistisch.

Viele Revolutionäre in der Walachei und Moldau forderten die Vereinigung der unter osmanischer bzw. russischer Oberherrschaft stehenden Fürstentümer. Die Rumänen im damals zu Ungarn gehörenden Siebenbürgen verlangten ihre soziale und politische Gleichberechtigung; vereinzelt wurde auch die Forderung nach einer Vereinigung mit der Walachei und dem Fürstentum Moldau laut.

In der Revolution von 1848 versuchten die rumänischen Revolutionäre in ihren Forderungen, westeuropäische Gegebenheiten auf die Fürstentümer Moldau und Walachei zu übertragen. Sie propagierten die Abschaffung des russischen Protektorats und die Vereinigung der Moldau und der Walachei, die Emanzipation der Bauern aus der Leibeigenschaft und ein allgemeines Wahlrecht. Jedoch vereinten das Osmanische Reich und Russland ihre Kräfte, um dieses Vorhaben zu unterdrücken. Im Fürstentum Moldau dauerte die Revolution nur kurz; in der Walachei agierten die Revolutionäre von Juni bis September 1848.

Trotz des Scheiterns begünstigten die Revolutionen die Bildung des Fürstentums Rumänien ein Jahrzehnt später.

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