Runzgenossenschaft

Runzgenossenschaften sind Genossenschaften in Freiburg im Breisgau, die künstlich angelegte Wasserläufe (sogenannte Runzen, alternative Schreibweise Runs) zur gemeinschaftlichen wirtschaftlichen Nutzung wie Be- bzw. Entwässerung, Mühlen-Antrieb oder Energie-Erzeugung betreiben. Damit unterscheiden sie sich von Trinkwassergenossenschaften wie z. B. der Röhrwassergewerkschaft in der Lutherstadt Wittenberg, welche seit dem 16. Jahrhundert das „Jungfernröhrwasser“ von einem gefassten Quellgebiet in Trinkwasserbrunnen der Stadt liefert.

Der alemannische Begriff „Runz“ kommt von „rinnen“ und wird für einen von Menschen angelegten Wasserlauf verwendet.

Die Genossenschaften garantierten und kontrollierten die Wassermenge, die Wasserverteilung, das Einleiten und Durchlaufen des von einem natürlichen Fließgewässer etwa in den örtlichen Gewerbekanal abgeleiteten Wassers. Eine gerechte Verteilung des Wassers war für die mittelalterliche Stadtwirtschaft von Bedeutung; der von den Runzgenossen bestellte Runzmeister ist für die der Genossenschaft gehörenden Runzen verantwortlich. Er beschäftigt einen Runzknecht, welcher die Anlage täglich kontrollieren, reinigen und instand halten muss und im Bedarfsfall die Wehre betätigt. Dafür zahlen die Genossen und Nutzer einen Wasserzins.

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