Russisch-ukrainischer Gasstreit
Der russisch-ukrainische Gasstreit war ein über Jahre hinweg immer wieder aufflammender Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der sich um die Fragen der Erdgaslieferungen an die Ukraine und die Fragen des Transits nach Europa drehte.
Der Konflikt begann erstmals im März 2005 mit der russischen Ankündigung, die alten sowjetischen Handelsmuster aufgeben zu wollen, wonach die Preise für beide Leistungen miteinander verrechnet wurden und so vergünstigt waren, dies aus politischen Kalkül, um die Länder der ehemaligen Sowjetunion bei der Stange zu halten. Der Streit hatte eine große internationale Bedeutung, weil über die Ukraine im Jahr 2005 etwa 65 Prozent des russischen Gasexports nach Europa flossen (im Jahr 2010 waren es rund 75 Prozent) und weil die Ukraine selbst einer der größten Importeure von Gas war.
Ab 2014 begann sich die Wirtschaft der zwei Länder zu entflechten. Die Ukraine deckte sich Ende 2021 auf dem europäischen Markt ein und kaufte kein Gas mehr direkt in Russland.