Säkular (Astronomie)

Als säkular (nach lat. saeculum für Jahrhundert) werden in der Astronomie sehr kleine, aber langfristige Änderungen der Bewegung (Bahnelemente, Rotation) von Himmelskörpern bezeichnet. Die wichtigsten dieser säkularen Trends sind:

  1. die Verlangsamung der Erdrotation und damit die Zunahme der Tageslänge (derzeit knapp 0,002 s pro Jahrhundert),
  2. langsame, meist monotone Änderungen der Bahnelemente von Erde, Planeten und deren Monden, vor allem bezüglich der Bahnebenen (Präzession) und der Apsidenlinien,
    • ähnlich auch bei künstlichen Erdsatelliten (hier allerdings schon in Tagen bis Wochen deutlich merkbar),
  3. die Zunahme der Sonnenleuchtkraft (um einige Prozent in 500 Mio. Jahren) und die (schwächere) Abnahme ihrer Masse durch ihre Kernfusion,
  4. die Expansion des Universums um etwa 0,000 000 01 Prozent pro Jahr.

Der größte – und bereits von antiken Astronomen entdeckte – Effekt ist die Präzession, eine langsame Verlagerung der Erdachse. Die anderen Phänomene wurden zwar schon im 18. oder 19. Jahrhundert vermutet, aber erst in den letzten 120 Jahren nachgewiesen.

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