Chemisch-mechanischer Langzeitzünder

Chemisch-mechanische Langzeitzünder (LZZ) waren eine Form von Zeitzündern. Im Luftkrieg des Zweiten Weltkriegs wurden sie in großem Umfang in Sprengbomben der britischen Royal Air Force und der United States Army Air Forces (USAAF) verwendet. Sie sollten Lösch- und Bergungsarbeiten behindern bzw. unmöglich machen und durch die Detonation noch Stunden nach Ende des Luftangriffs auch Personen treffen, die ihre Schutzräume verlassen hatten. Die Heimtücke dieser Fliegerbomben wurde daher von der NS-Propaganda besonders angeprangert. Ob ihr Einsatz ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war, wird bis heute diskutiert (siehe auch Haager Landkriegsordnung von 1907, Art. 25).

Nicht detonierte Bomben (auch solche mit konventionellen Aufschlagzündern) befinden sich aufgrund von Alterungsprozessen nach Jahrzehnten in einem äußerst gefährlichen Zustand. Diese Blindgänger dürfen auf keinen Fall in ihrer Lage verändert werden. Nach Meldung an die Polizei wird der Kampfmittelräumdienst informiert, der die Bombe entweder entschärft oder kontrolliert zur Explosion bringt.

Umgangssprachlich werden die LZZ auch Säurezünder genannt, obwohl das verwendete Aceton zu den Ketonen gehört und keine Säure, sondern ein organisches Lösungsmittel ist.

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