Sébastien de Beaulieu
Sébastien de Beaulieu (* um 1612 in Frankreich; † am 10. August 1674 in Paris), vollständiger Name mit Titeln Sébastien de Pontault, seigneur de Beaulieu-le-Donjon, chevalier de l’ordre de Saint-Michel, war ein französischer Militärkartograph, Offizier und Verleger, dessen Wirken in die Zeit der Eroberungskriege Ludwigs XIII. und Ludwigs XIV. fiel.
Früh schon Soldat, ist Beaulieu als Beobachter, mehr als dreißig Jahre lang, auf Kriegsschauplätzen in Frankreich, Lothringen, Holland, Belgien, Luxemburg, Burgund, Italien, Spanien und Deutschland gewesen und hat von ihnen viele Veduten und Pläne gezeichnet und in Kupfer stechen lassen. Die Arbeiten wurden als Einblattdrucke immer unmittelbar nach den Ereignissen herausgebracht und sind als aktuelle Kriegsberichterstattung für Militärhistoriker später ein guter Fundus gewesen. Diese Flugblatt-Serie endete mit dem Pyrenäenfrieden im Jahre 1659.
Nach 1660 hat Sébastien de Beaulieu Bücher im Quart-Format über verschiedene Regionen unter dem Haupttitel Plans et Profils des principales Villes … herausgegeben, in denen Karten, Ansichten und Pläne von Orten und Festungen abgebildet waren, die in den Kriegshandlungen eine Rolle gespielt hatten. Dazu veröffentlichte er auch in mehreren Folianten eine Sammlung seiner Einblattdrucke aus der jahrzehntelangen Produktion der Kriegsberichterstattung. Abgeleitet von den unterschiedlichen Blattgrößen werden diese Werke heute zur Unterscheidung der Kleine und der Große Beaulieu genannt.