Séléka
Die Séléka (Sango für Allianz) war eine Koalition mehrerer Rebellengruppen in der Zentralafrikanischen Republik. Sie konstituierte sich im August 2012 aus der Union des forces démocratiques pour le rassemblement (UFDR) und der Convention des patriotes pour la justice et la paix (CPJP). Die Milizen schlossen im Januar 2013 Friedensvereinbarungen mit der Regierung, warfen ihr jedoch später vor, das Abkommen nicht eingehalten zu haben. Im März 2013 putschten sie gegen die Regierung des Präsidenten François Bozizé, der ins Ausland floh. Einer der Anführer von Séléka, Michel Djotodia, erklärte sich zum Präsidenten und versuchte die Milizen aufzulösen. Viele der Rebellen verweigerten jedoch eine Entwaffnung, was unter anderem Plünderungen durch die nicht aufgelösten Milizen im Land zur Folge hatte. Auch seit dem Putsch gibt es weiterhin Gefechte zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen. Die Mitglieder der Séléka sind zum Großteil Muslime.
Aus der Séléka gingen verschiedene Nachfolgegruppen hervor, darunter die Unité pour la paix en Centrafrique (UPC) und die Mouvement patriotique pour la Centrafrique (MPC).
Im Oktober 2021 wird vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) eine Anhörung zur Anklageerhebung gegen den Ex-Seleka-Milizionär Mahamat Saïd eröffnet. Dieser ehemalige Milizionär wird der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Kriegsverbrechen der Jahre 2013 und 2014 verdächtigt. Dies ist das erste Mal, dass ein ehemaliges Mitglied der Seleka den Richtern des Gerichtshofs gegenübersteht.