SOS-Kinderdorf
SOS-Kinderdorf ist eine nichtstaatliche, politisch und konfessionell unabhängige Organisation, die in 137 Ländern aktiv ist. Sie setzt sich für die Bedürfnisse von Kindern ein, hauptsächlich durch das Betreiben sogenannter Kinderdörfer. Nach eigener Aussage ist die zentrale Aufgabe „Kindern ein sicheres Zuhause zu geben“. 65.000 Kinder werden beherbergt, die Einnahmen aus Spenden betragen 1,4 Mrd. Euro.
Die Rechtsform von SOS-Kinderdorf ist von Land zu Land unterschiedlich und oft ein Verein oder eine Stiftung. Während in den SOS-Kinderdörfern in Entwicklungs- und Schwellenländern vorwiegend Waisenkinder leben, betreut SOS-Kinderdorf in Industriestaaten heute mehrheitlich sog. „Sozialwaisen“, d. h. Kinder, deren leibliche Eltern ihre Erziehung nicht wahrnehmen können und die auf Vermittlung des Jugendamts im SOS-Kinderdorf untergebracht werden. SOS steht für „Societas Socialis“, was „soziale Gemeinschaft“ heißt. Der Sitz der österreichischen wie auch der internationalen Organisation (Dachverband) ist in Innsbruck. Daneben besteht in jedem Land, in dem SOS-Kinderdorf aktiv ist, eine nationale Organisation. Der SOS-Kinderdorf e. V., SOS-Kinderdörfer weltweit, Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e. V. sowie SOS-Kinderdörfer weltweit, Hermann-Gmeiner-Stiftung sind Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.
Im Mai 2021 ergab eine externe Untersuchung, dass Kinder in SOS-Kinderdörfern in 20 Ländern in Afrika und Asien in den vergangenen 30 Jahren Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch geworden sein sollen, betroffen seien Kinder in rund 50 von 3.000 SOS-Kinderdorf-Projekten. Eine Untersuchung soll die Vorfälle bis 2022 aufklären.
Vorstandsvorsitzender der SOS-Kinderdörfer weltweit war bis 2012 Helmut Kutin. Vorstandsvorsitzende, Stand 2021, des SOS-Kinderdorf e. V. ist Sabina Schutter, Gitta Trauernicht ist Vorsitzende des Aufsichtsrats.